Exportweltmeister macht Energiewende

Ich finde es klasse, das Albrecht Müller von den NachDenkSeiten ein Interview zum Thema “Exportweltmeister” gemacht hat. Ich finde allerdings er hätte den Sachverhalt noch einfacher schildern können:
Der internationale Handel ist letztendlich nichts anderes als der Austausch von Waren. Auf lange Sicht kann dieser Austausch nur gelingen, wenn das was man aus dem Ausland bekommt in etwa dem entspricht, was man an das Ausland liefert. Das Geld entkoppelt diesen direkten Tauschprozess und legt den Schleier darüber, der die Zusammenhänge für viele Menschen unverständlich macht. Wenn man mehr ins Ausland verkauft, als man vom Ausland kauft, kann das Ausland diese Waren nur bezahlen, wenn es sich verschuldet. Wenn man das über Jahre macht und auch noch gut findet, verschuldet man das Ausland damit systematisch. Das gilt zumindest dann, wenn das Ausland (wie innerhalb der Eurozone) nicht die Möglichkeit besitzt über die Abwertung der eignen Währung seine Schulden “künstlich” zu entwerten. Man könnte die dauerhaften Exportüberschüsse auch als Wirtschaftsimperialismus bezeichnen.
Wenn man nun im Zusammenhang mit der ‪#‎Energiewende‬ noch bedenkt, dass ein Großteil unserer Importe Energierohstoffe wie Öl,Gas, Kohle und Uran sind, so kann man sich in etwa ausmalen, wie der deutsche Exportüberschuss (oder das Importdefizit) sich entwickeln würde, wenn wir einen Großteil der Energie regional und im Land selbst erzeugen.
Anders ausgedrückt: Wenn die Energiewende gelingen soll, brauchen wir auch eine grundlegend andere Ausrichtung unserer Wirtschaft und unserer Wirtschaftspolitik. Die Wertschöpfung muss zukünftig viel stärker im Inland generiert werden oder wir müssen in anderen Bereichen sehr viel mehr zum “Importweltmeister” werden.

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Matthias Diehl
pvBuero

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