Bei der Atom- und Kohlelobby läuft alles nach Plan

Zuerst wurde Anfang 2010 – von der Öffentlichkeit quasi unbemerkt – ein neues Umlageverfahren für EEG Strom eingeführt. Seit dem wird EEG Strom über die Börse gehandelt und drückt dort die Preise. Gut sollte man meinen, doch leider wird als EEG Umlage der Differenzpreis vom Börsenpreis zur Einspeisevergütung angesetzt und dadurch steigt die EEG Umlage. Außerdem werden an der Börse gerade mal 18-20% des Stromes gehandelt und der EEG Strom wird dort dadurch sehr schnell preisbestimmend.

Um es noch einmal klar und deutlich zu sagen: Die EEG Umlage steigt durch dieses neue Umlageverfahren auch wenn nicht eine einzige kWh mehr erzeugt würde. Experten gehen von einer Steigerung von ca. 50% aus. Die Erneuerbaren Energien Wind und Sonne drücken quasi zuerst den Preis um die Einspeisevergütung anschließend “noch teurer” erscheinen zu lassen. Während sich also die Solarverbände einen Sommer lang öffentlichkeitswirksam über die neue Einspeisevergütung für Solarstrom streiten baut die Atom- und Kohlelobby an der kompletten Abschaffung des EEG. Klar, wie sollen auch sonst langfristig Kohle und Atomkraftwerke am Netz gehalten werden?

Schon jetzt erreichen alle Solarstromanlagen in Deutschland an sonnigen Tagen um die Mittagszeit über 7GW Leistung (die Leistung von etwa 6 AKW). In diesem Jahr werden erneut ca. 6GWp neu hinzu gebaut, so dass es langsam unangenehm wird. Man kann sozusagen die Uhr danach stellen, wann die Grundlastkraftwerke nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können, weil sie ständig mal heruntergefahren werden müssen. Was liegt da näher als eine groß angelegte “Kosten des Solarstrom Kampagne” loszutreten und die Bürger, rechtzeitig vor der in 2011 anstehenden Strompreiserhöhung emotional auf die Abschaffung des EEG vorzubereiten. Es wird Zeit, dass die Solarverbände mal wachwerden und klarmachen, dass es zwar steigende Kosten gibt, dass diese aber bei weitem nicht so hoch sind und dass es sich hier um eine gezielte Kampagne derer handelt, die massiv an Stromabsatz einbüßen. Wer im Jahr über 6Mrd Euro an Gewinnen einfährt kann doch nicht ernsthaft behaupten im Sinne der Verbraucher zu argumentieren und sich um zu hohe Strompreise zu sorgen.

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